Dienstag, 30. November 2021

E-Auto im Test: Polestar 2

Der Polestar 2 ist ein vollelektrisches Auto aus dem Volvo-Konzern. Ich durfte ihn letztens in Köln auf eine Probefahrt mitnehmen. Warum er nicht mein nächstes Auto wurde, aber vielleicht das übernächste, erfahrt Ihr in meinem Testbericht.


 Hier das vollständige Video:



Die technischen Daten und Ausstattungsvarianten könnt Ihr Euch alle auf der Polestar-Homepage anschauen. Ich fasse für mich zusammen: Für schnelle Fahrten von A nach B reicht die Motorisierung locker aus. Ich hatte das Single-Drive Modell ohne Allrad und auch das kann einen gut in die Sitze pressen, wenn man sich auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn-Auffahrt von vorsichtigen 40 Kurven-km/h per Kickdown innerhalb weniger Sekunden vor einen Brummi setzen will.


Sehr innovativ fand ich auch die Bedienung über den Google Assistant. Im Gegensatz zu typischen Integrationen wie Apple CarPlay oder Android Auto geht diese beim Polestar 2 viel tiefer. Man kann auch per Sprache Autofunktionen wie die Sitzheizung, Klimaanlage und mehr steuern. Wie bei Tesla kann es auch einfach ein, dass hier das Auto über Nacht "over-the-air" neue Fähigkeiten lernt.

Hier sehe ich den Polestar 2 deutlich vor dem, was ich bislang in Renault Zoe, BMW i3 oder den diversen Hybrid-Modellen gesehen habe.

Tolles Stadtauto auf dem Stadthaus Köln





Wie weit sind wir und wie weit kommen wir


Der spannende Punkt bei E-Autos sind ja die Reichweiten. Hier hat der Polestar nicht ganz die Effizienz und das Supercharger-Netz des Teslas. Braucht man im Jahr 2021 aber gar nicht. Da E-Mobilitätsanbieter wie z.B. die EnBW, die mit ihrem Schnellladenetz HyperNetz und dem neuesten Feature AutoCharge einen Komfort wie bei Tesla ermöglichen - nur halt Unabhängig von Marke und Modell. Mit der E-Mobility+ App sogar an über 200.000 Ladepunkten in Deutschland. 

Allerdings sollten wir auch mal ehrlich sein. Die aller wenigsten Autofahrer:innen in Deutschland legen tagtäglich über 250 km Wegstrecke zurück. Wenn man auf der Arbeit, in Wohnortnähe oder gar daheim elektrisch laden kann, sind die normalen Wege mit so einem Auto gar kein Problem.

Richtig ökologisch und ökonomisch wird es dann, wenn man noch eine eigene Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat und diesen grünen Solarstrom direkt in sein Auto laden kann. Die hätte ich selber sogar schon, nur die passende Wallbox fehlt.

Warum der Polestar 2 frühestens mein übernächstes Auto wird

Ganz einfach: Wir mussten leider kurzfristig unseren Familienkombi ersetzen. Eine Mietwagenfahrer hatte sein Auto beim Abbiegen nicht unter Kontrolle (unbekannte Fahrleistung, am Handy gespielt, whatever). Er nutzte unseren Kia Ceed SW als unfreiwilligen Bremshelfer.




Ich hielt den Heckschaden eigentlich noch für gut reparabel. Die akribischen Leute der GutachtenStation Köln schauten aber genauer hin und stellten fest, dass es ein wirtschaftlicher Totalschaden war - also die Reparaturkosten den Restwert des Wagens überstiegen.

So brauchten wir kurzfristig für den Transport unserer vierköpfigen Familie und dem passenden Gepäck einen Ersatz. Kurzfristig ist etwas, was aktuell während der Corona-Krise mit Neuwagen wie einem E-Auto nicht in einem Atemzug genannt werden darf. Die Lieferzeiten betragen aktuell in der Regel viele Monate. 

Mit moderner Sensorik
passieren weniger Unfälle

So brauchten wir also ein Auto, das kurzfristig lieferbar ist und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat. Am Ende machten wir es uns extra einfach: Wir wählten einfach einen gebrauchten KIA Ceed SW. Das Modell kannten wir ja schon seit über 7 Jahren. Der neue hat sogar noch 4 Jahre Werksgarantie. So wurde es halt wieder "nur" ein Verbrenner.

Mein Fazit


Mein ökologisches Gewissen und das Fahrfreude-Zentrum im Bauch meldeten aber dennoch den Bedarf an, mittel- oder langfristig unsere PV-Anlage mit einem drehmomentfreudigen E-Auto zu verbinden. Also könnte der Polestar 2 vielleicht mein übernächstes Auto werden:
Er sieht gut aus, hat überzeugende innere Werte, besitzt die hochwertige Verarbeitungsqualität von Volvo und in Köln habe ich mit La Linea einen tollen Händler und Servicepartner. 




Wer sich das Modell in Köln mal live oder per kostenloser Probefahrt mal selber anschauen möchte, sollte die nächsten Tage genau auf der Homepage hinschauen. Der Polestar Space Cologne zieht nämlich von der Neumarkt Galerie in einen größeren Showroom am Rudolfplatz um. Wobei - der alte und der neue Ort sind nur wenige Gehminuten voneinander entfernt.

Am Ende ist ja das Spazieren die ökologischste und ökonomischste aller Mobilitätsformen. Nur eben halt nicht immer die schnellste und gerade im Winter nicht die konfortabelste.

Stay hungry, stay foolisch - aber bleibt vor allem gesund!

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