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- Lass den Profi ran
- Schaut in die teure Kamera
- Copy with pride
- Sei Dein Location-Scout
- Behalte die Datenhoheit
- Drehe an der Uhr
- Behandle den Fotografen wie einen Gast
Tipp 1: Lass den Profi ran
Klar gibt es auch viele Fotoamateure, die mit gutem Equipment tolle Bilder schießen können. Diese sind auch gerne bereit, ihre Ausrüstung und ihr Können in den Dienst einer Hochzeit von Freunden zu stellen.Aber damit können diese Freunde faktisch die Hochzeit nur durch den begrenzten Blickwinkel seiner Objektive beobachten. Und diese Einschränkung wird nicht ihnen nicht nur auf Eurer Hochzeit auferlegt, sondern auch auf ganz vielen. Wenn Du ein wirklich guter Freund bist, lässt Du sie als Gäste an Eurer Feier teilnehmen und engagierst jemand externen.
Das können gute Amateure sein (mit passenden Referenzen), aber einfacher ist es vermutlich mit Berufsfotografen. Sie tun Euch keinen Gefallen (Time for pictures), sondern sind Dienstleister, die in der Regel ihr Handwerk verstehen. Sie bringen Können und gute Ausrüstung mit, aber Ihr gebt als Auftraggeber die Linie und Wünsche vor.
So können sich auch die Amateurfotografen Eurer Gäste auf Eurer Hochzeit zurücklehnen. Natürlich wird ihr juckender Auslösefinger immer noch ständig zucken. Aber sie können das komplett freiwillig machen und können sich jederzeit zurücklehnen, wenn sie einfach nur mit Euch feiern wollen. Die Hauptarbeit macht ein anderer.
Natürlich werden auch Freunde Kameras dabei haben. Sagt ihnen, dass sie einfach andere Fotos als der Hauptfotograf machen sollen. Dann bekommt Ihr viel mehr Blickwinkel als wenn alle ein das fast identische Gruppenbild einfangen. Hier ist allerdings wichtig, dass die Uhren der Kameras gut eingestellt sind. Sonst wird das Sortieren für das Brautpaar eine unnötig große Fleißarbeit.
Ergänzung vom 01.09.2019: Wer hätte gedacht, dass ich mich 6 Jahre nach dem ursprünglichen Blogpost selber als Profi für Eure Hochzeitsfotos bewerben werde? Ich nicht. Die Welt drehte sich jedoch weiter und ich habe gemerkt, dass mir sowohl die Fotografie als auch das Storytelling sehr liegen. Schaut also gerne auch mal auf www.warumfoto.de vorbei.
Mit teuer ist hier nicht der konkrete Preis gemeint. Auch ein begeisterter und begüteter Amateur kann sich eine Spiegelreflexkamera vom Schlage einer Canon 1Dx oder Nikon D4 holen. Und tatsächlich tauchen mittlerweile mehrere DSLR auf Trauungen auf.
Macht aber zwischen Euch und Euren Gästen aus, dass grundsätzlich in die Kamera Eures Hauptfotografen geschaut wird. Sonst teilen sich die Blicke auf den Gruppenbildern auf die 4-5 Linsen auf, die auf Euch gerichtet sind und kein Bild ist dadurch wirklich gut.
So weiss der Fotograf viel klarer, was das Ehepaar für Vorstellungen hat. Solche Bildskizzen wurden beim letzten Shooting von Herr Tepass unter Einbezug der konkreten Location (Römerpark/Friedenspark Köln sowie der Deutzer Seite der Hohenzollernbrücke) in wunderschöne Fotos mit ganz eigenem Charakter umgesetzt.
Tipp 4: Seid Euer Location-Scout
Besucht die Location für die Fotos vor dem Shooting alleine - gleich ob ein schöner Park, eine marode Fabrikhalle, ein edles Hotelzimmer oder ein Museum. Selbst wenn der Fotograf die Location selber vorgeschlagen hat oder Ihr die Gegebenheiten dort zu kennen meint, ist es sinnvoll, wenn Ihr selber den Ort unter dem Gesichtspunkt der Fotowünsche von Tipp 3 anschaut. Dann spart Ihr beim eigentlich Shooting Zeit, die Ihr für dann entweder für mehr Fotos oder für die Feier habt.
Alle Bilder? Nicht ganz. Nach seiner Sichtung und Nachbearbeitung blieben bei uns von 4000-5000 Rohbildern auf den Speicherchips "nur" noch 1500 über. Hier ist dann nochmal Filterung durch Euch angesagt. Bei leichter Veränderung der Kopfneigung in einer Bilderreihe könnt letztlich nur Ihr entscheiden, welche Aufnahme es in Eure Online-Bildergallerie, Euer Fotobuch oder den Entwicklungsauftrag für die Papierabzüge schafft.
Wer sich allerdings mit der Weiterverarbeitung von Bildern zu Druckwerken nicht so auskennt und sich nicht mit viel Zeit und Geduld einarbeiten will, kann das ja immer noch über den Fotografen ordern. Der macht das so oft, dass ihm das schnell und gut von der Hand geht und die Anfängerfehler (u.a. unruhiges Layout, zu viele Schriften, Printprodukte mit großer Farbabweichung) hat er schon lange hinter sich. Es sollte aber eben nur eine Option und keine Pflicht sein.
Überlegt Euch daher, ob Ihr nicht vielleicht etwas tricksen wollt und das Shooting in die Zeit vor der Trauung verlegt. So kann die Braut frisch nach Friseur und Kosmetik den noch wortwörtlich taufrischen Brautstrauß des Bräutigams in den Händen halten. Das ermöglicht, so die bestmöglichen Bilder von Euch zu schießen. Dazu vermeidet Ihr auch noch das grelle Mittagslicht, welches in der Hochzeitssaison zwischen Mai und August für harte Schatten sorgt.
Höflicher, kommunikativer Umgang gilt jedoch auch für die Gegenrichtung. Die Auftraggeber sollten zwar bestimmt in Sachen Fotoauftrag sein, aber den Fotografen am Hochzeitstag nicht wie einen Dienstleister behandeln, sondern wie einen Hochzeitsgast. Immerhin zieht er sich auch festlich an und fügt sich so würdig in den Rahmen Eures großen Tages ein.
Bei Euren Gästen fragt Ihr sicher auch immer nach ihren Wünschen oder bietet Getränke und Essen an. Plant das auch für den Fotografen ein. Er selber kann dann je nach Typ bestimmen, ob er eher die professionelle Distanz wahrt oder wie Fotograf Maddin nach erledigter Arbeit mit Euren Gästen Eure Liebesverbindung feierlicht-feuchfröhlich begießt (was ich sehr sympathisch finde).
Die Hälfte der Feier mit all ihren Reden, Rückschauen und Spielen wurde vermutlich von den Trauzeugen, Geschwistern und Brauteltern geplant. Daher sollten sie ebenfalls viel und freundschaftlich mit dem Fotografen reden und ihn in den geplanten Ablauf und vor allem Überraschungen einweihen. Während Ihr nämlich mit der Durchführung beschäftigt sein, kann er für Euch die erfreuten Gesichter des Brautpaares und ihrer Gäste einfangen. Damit ist die Wirkung dieser Arbeit ebenfalls für die Nachwelt erhalten.
Wenn Ihr so miteinander umgeht, entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere, intimere, kreativere Bilder von Euch und Euren Gästen als wenn Ihr den Fotografen nur wie einen Knipsaugust herumkommandiert und er so bei Euch auch nur sein 0815-Programm abspult.
Woran merkt Ihr, dass Ihr ein gutes Verhältnis zum Meister der Momente entwickelt habt? Daran, dass die anderen Hochzeitsgäste, nachdem sie gesehen haben, wie ihr miteinender umgeht, ihn nachher direkt fragen:
Für die Sicht der Hochzeitsfotografie aus der Perspektive der Fotografen, gibt es jetzt sogar einen eigenen
zweistündigen Podkast von Paddy und das Maddin. Absolut hörenswert für Leute, die sich mehr für Fotografie als Prozess, Geschäft und Beziehungsthema interessieren.
Update 01.10.2018:
Der Fotograf Fabian Nick hat passend zu meiner Liste eine Aufklärung über die 7 Mythen über Hochzeitsfotografen zusammengestellt:
Fehlt noch etwas? Dann lass mir den Tipp doch im Kommentar da.
Ergänzung vom 01.09.2019: Wer hätte gedacht, dass ich mich 6 Jahre nach dem ursprünglichen Blogpost selber als Profi für Eure Hochzeitsfotos bewerben werde? Ich nicht. Die Welt drehte sich jedoch weiter und ich habe gemerkt, dass mir sowohl die Fotografie als auch das Storytelling sehr liegen. Schaut also gerne auch mal auf www.warumfoto.de vorbei.
Die Lumix FZ150 ist für Videos klasse, aber für das Freistellen wie hier, braucht es schon einen größeren Bildsensor. |
Tipp 2: Schaut in die teure Kamera
Goldene Regel: Schaut immer die teuerste Kamera!Mit teuer ist hier nicht der konkrete Preis gemeint. Auch ein begeisterter und begüteter Amateur kann sich eine Spiegelreflexkamera vom Schlage einer Canon 1Dx oder Nikon D4 holen. Und tatsächlich tauchen mittlerweile mehrere DSLR auf Trauungen auf.
Macht aber zwischen Euch und Euren Gästen aus, dass grundsätzlich in die Kamera Eures Hauptfotografen geschaut wird. Sonst teilen sich die Blicke auf den Gruppenbildern auf die 4-5 Linsen auf, die auf Euch gerichtet sind und kein Bild ist dadurch wirklich gut.
Nehmt Euch die Zeit für klare Absprachen mit dem Fotografen. |
Tipp 3: Copy with pride - oder: lasst Euch von anderen inspirieren
Sucht Euch aus dem Netz so 10-20 Beispiele für besonders kreative Hochzeitsbilder heraus. Übermittelt sie dem Fotografen im Vorfeld. Ein guter Fotograf wird das nicht als ungerechtfertigte Einschränkung seiner künstlerischen Freiheit verstehen, sondern einfach als gute Kommunikation. Ein Bild sagt eben mehr als 1000 Worte.So weiss der Fotograf viel klarer, was das Ehepaar für Vorstellungen hat. Solche Bildskizzen wurden beim letzten Shooting von Herr Tepass unter Einbezug der konkreten Location (Römerpark/Friedenspark Köln sowie der Deutzer Seite der Hohenzollernbrücke) in wunderschöne Fotos mit ganz eigenem Charakter umgesetzt.
An die Zukunft denken: Gleich beim Hochzeitsshooting das Foto für die Danksagungskarten anfertigen. |
Tipp 4: Seid Euer Location-Scout
Besucht die Location für die Fotos vor dem Shooting alleine - gleich ob ein schöner Park, eine marode Fabrikhalle, ein edles Hotelzimmer oder ein Museum. Selbst wenn der Fotograf die Location selber vorgeschlagen hat oder Ihr die Gegebenheiten dort zu kennen meint, ist es sinnvoll, wenn Ihr selber den Ort unter dem Gesichtspunkt der Fotowünsche von Tipp 3 anschaut. Dann spart Ihr beim eigentlich Shooting Zeit, die Ihr für dann entweder für mehr Fotos oder für die Feier habt.
Tipp 5: Behaltet die Datenhoheit
Bei einigen Fotografen, kann man in der Regel nur Abzüge oder Fotobücher ordern. Wer die Daten will, muss viel extra zahlen. Wir fanden es sehr sympatisch, dass bei Herrn Tepass die Datenlieferung der Standard war. So bekommt der Kunde von ihm alle Bilder auf DVD.Alle Bilder? Nicht ganz. Nach seiner Sichtung und Nachbearbeitung blieben bei uns von 4000-5000 Rohbildern auf den Speicherchips "nur" noch 1500 über. Hier ist dann nochmal Filterung durch Euch angesagt. Bei leichter Veränderung der Kopfneigung in einer Bilderreihe könnt letztlich nur Ihr entscheiden, welche Aufnahme es in Eure Online-Bildergallerie, Euer Fotobuch oder den Entwicklungsauftrag für die Papierabzüge schafft.
Wer sich allerdings mit der Weiterverarbeitung von Bildern zu Druckwerken nicht so auskennt und sich nicht mit viel Zeit und Geduld einarbeiten will, kann das ja immer noch über den Fotografen ordern. Der macht das so oft, dass ihm das schnell und gut von der Hand geht und die Anfängerfehler (u.a. unruhiges Layout, zu viele Schriften, Printprodukte mit großer Farbabweichung) hat er schon lange hinter sich. Es sollte aber eben nur eine Option und keine Pflicht sein.
Gute Fotos entstehen aus Teamwork zwischen Licht, Leuten und Technik |
Tipp 6: Dreht an der Uhr
Wenn Ihr nicht gerade Prominente oder Fotomodels seid, werden an keinem Tag in Eurem Leben mehr Fotos von Euch geschossen als am Hochzeitstag. Daher solltet Ihr so gut wie möglich dabei aussehen. Oft wird das Hochzeitsshooting zwischen Trauung und Feier durchgeführt. Immerhin ist das Paar da schon verheiratet, aber noch nicht von der Party völlig zerzaust. Während des Fotoshootings müssen jedoch die Gäste irgendwie die Wartezeit überbrücken und das Paar hat wegen wartender Gäste auch nicht alle Geduld der Welt. Ganz frisch seid Ihr dann auch nicht mehr.Überlegt Euch daher, ob Ihr nicht vielleicht etwas tricksen wollt und das Shooting in die Zeit vor der Trauung verlegt. So kann die Braut frisch nach Friseur und Kosmetik den noch wortwörtlich taufrischen Brautstrauß des Bräutigams in den Händen halten. Das ermöglicht, so die bestmöglichen Bilder von Euch zu schießen. Dazu vermeidet Ihr auch noch das grelle Mittagslicht, welches in der Hochzeitssaison zwischen Mai und August für harte Schatten sorgt.
Tipp 7: Behandelt den Fotografen wie einen Gast
(Update vom 08.06.2013) Die Folge 4 vom Foto-Podcast "Das Paddy und das Maddin" brachte noch diesen wichtigen Punkt zur Hochzeitsfotografie auf. Dort wurde erwähnt, dass die besten Bilder entstehen, wenn die Stimmung zwischen den Menschen vor und hinter der Linse gut ist. Einen guten, professionellen Fotografen zeichnet es aus, dass er gut mit Menschen umgehen kann. Gute Bilder werden nicht einfach geschossen, sondern gemacht.Höflicher, kommunikativer Umgang gilt jedoch auch für die Gegenrichtung. Die Auftraggeber sollten zwar bestimmt in Sachen Fotoauftrag sein, aber den Fotografen am Hochzeitstag nicht wie einen Dienstleister behandeln, sondern wie einen Hochzeitsgast. Immerhin zieht er sich auch festlich an und fügt sich so würdig in den Rahmen Eures großen Tages ein.
Bei Euren Gästen fragt Ihr sicher auch immer nach ihren Wünschen oder bietet Getränke und Essen an. Plant das auch für den Fotografen ein. Er selber kann dann je nach Typ bestimmen, ob er eher die professionelle Distanz wahrt oder wie Fotograf Maddin nach erledigter Arbeit mit Euren Gästen Eure Liebesverbindung feierlicht-feuchfröhlich begießt (was ich sehr sympathisch finde).
Die Hälfte der Feier mit all ihren Reden, Rückschauen und Spielen wurde vermutlich von den Trauzeugen, Geschwistern und Brauteltern geplant. Daher sollten sie ebenfalls viel und freundschaftlich mit dem Fotografen reden und ihn in den geplanten Ablauf und vor allem Überraschungen einweihen. Während Ihr nämlich mit der Durchführung beschäftigt sein, kann er für Euch die erfreuten Gesichter des Brautpaares und ihrer Gäste einfangen. Damit ist die Wirkung dieser Arbeit ebenfalls für die Nachwelt erhalten.
Wenn Ihr so miteinander umgeht, entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit bessere, intimere, kreativere Bilder von Euch und Euren Gästen als wenn Ihr den Fotografen nur wie einen Knipsaugust herumkommandiert und er so bei Euch auch nur sein 0815-Programm abspult.
Woran merkt Ihr, dass Ihr ein gutes Verhältnis zum Meister der Momente entwickelt habt? Daran, dass die anderen Hochzeitsgäste, nachdem sie gesehen haben, wie ihr miteinender umgeht, ihn nachher direkt fragen:
Und? Mit welchem der Brautleute bist Du verwandt oder befreundet?Update 8.7.2013:
Für die Sicht der Hochzeitsfotografie aus der Perspektive der Fotografen, gibt es jetzt sogar einen eigenen
zweistündigen Podkast von Paddy und das Maddin. Absolut hörenswert für Leute, die sich mehr für Fotografie als Prozess, Geschäft und Beziehungsthema interessieren.
Update 01.10.2018:
Der Fotograf Fabian Nick hat passend zu meiner Liste eine Aufklärung über die 7 Mythen über Hochzeitsfotografen zusammengestellt:
- Das teurere Equipment / die größere Kamera macht die besseren Bilder
- Hochzeitsfotografen können davon leben, nur Hochzeiten zu fotografieren
- Hochzeitsfotografen haben keinen Hunger
- Hochzeitsfotografen machen nur perfekte Bilder
- Wenn der Hochzeitsfotograf abends geht, ist seine Arbeit getan
- Im Zweifel kann er’s ja photoshoppen
- Hochzeitsfotografen sind meist komische Typen
Fehlt noch etwas? Dann lass mir den Tipp doch im Kommentar da.
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