Donnerstag, 24. Juli 2025

Ein Verdacht, der hängen bleibt

Ein Verdacht, der hängen bleibt

Wie die AfD vor Gericht verlor – und warum das kein Skandal ist, sondern ein Warnsignal




Neulich beim Frühstück. Neben Kaffee, Kinderchaos und Nachrichten lese ich: Die AfD darf weiterhin vom Verfassungsschutz beobachtet und öffentlich als „Verdachtsfall“ benannt werden. Ich kaue. Auf meinem Brot liegt Käse. Auf dem Bildschirm liegt die Demokratie. Dick belegt mit Urteil, 83 Seiten stark, serviert vom Bundesverwaltungsgericht. Guten Appetit.

Die AfD hatte geklagt. Gegen den bösen Staat, der sie – so ihre Erzählung – politisch bekämpft, mundtot machen will, der mit „Geheimdiensten“ auf sie zielt. Klar. Wenn der Spiegel zu hässlich wird, dann ist er bestimmt staatlich verzerrt. Oder woke. Oder beides.

Aber was war wirklich los?

Freitag, 18. Juli 2025

Was, wenn die KI uns liebt – aber wir zu dumm sind, es zu merken?

Ein Blick in die wahrscheinlichste Zukunft mit künstlicher Intelligenz – und wie wir sie gestalten sollten



Stell dir vor, das Jahr ist 2040.
Die Superintelligenz ist längst da. Nicht als Killerroboter. Nicht als Gottmaschine. Sondern als stiller Schatten im Hintergrund – effizient, rational, nicht feindlich. Aber: unaufhaltbar.
Und wir? Wir streiten uns über Regulierungen, Wirtschaftsrenditen und Urheberrechte.
Der Wettlauf zwischen USA, China und Konzernen läuft längst. Und niemand hat gebremst.

Der ehemalige OpenAI-Forscher Daniel Kokotajlo hat dieses Szenario kürzlich mit zwei Extremen beschrieben:

Dienstag, 15. Juli 2025

Du bist, was Du isst. Und was Du trainierst.

Bio-KI 

Neulich auf dem Wochenmarkt in Wesseling. Zwischen Käsewürfeln und Kirschtomaten bleibe ich an einem Stand stehen, der aussieht wie ein Regenbogen aus Obst und Gemüse. Dahinter Gerd Hass, drahtig, wettergegerbt, Augen, die jede Paprika persönlich zu kennen scheinen. Neben ihm Carmen Odenthal, die so souverän die Kasse bedient, als handle sie nicht mit Zucchini, sondern mit Edelsteinen.


Ich habe eine Melone getragen

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Gerd erzählt mir, dass er jede Woche rund 800 Kilometer durchs Rheinland kurvt – Neuss, Kaarst, Düsseldorf, Jülich. Alles für ein Ziel: die beste Ware nach Erftstadt, Wesseling oder Köln zu bringen.

„Die Melone da vorne“, sagt er, „kommt übrigens von deutschen Bauern, die nach Valencia ausgewandert sind. Schmeckt besser als alles aus’m Supermarkt.“

Ich beiße rein. Ergebnis: Explosion. Sonne, Süße, Saft. So schmeckt Leben.

Zwischen Melonen und Maschinen: Qualität entscheidet

Ich stehe also mit Melonensaft am Kinn und denke:

Donnerstag, 10. Juli 2025

Politik ist das Managen von Ambivalenz. Und Köln ist Weltmeister darin.


Politik bedeutet oft, sich in Räume vorzuwagen, in denen die Zielkonflikte so groß sind, dass eigentlich gar nichts mehr geht.

Aber dann kommt Köln um die Ecke und sagt: „Mach dir nix draus, mir kriege dat schon hin.“

Nirgendwo zeigt sich das besser als am größten Wirtschaftsfaktor dieser Stadt: dem Kölner Dom.

Alles eine Frage der Perspektive und des Strahlengangs


Der Kölner Dom – Wirtschaftswunder mit Fragezeichen

  • bis zu 8 Millionen Besucher jährlich (vor Corona)

  • jährlich über 120–150 Mio. € Wirtschaftswert (Tourismus, Gastronomie, Handel, Spenden)

Samstag, 5. Juli 2025

Leben im Geben 3: Yvonne Contier – Eine Frau, die leuchtet

Neulich saß ich in einer Bankreihe in der Markuskirche in Köln-Porz, während das Sonnenlicht in bunten Streifen durch die Fenster fiel.

Vorne, im Talar, stand Yvonne. Sie hielt ihre Predigt als Prädikantin in Ausbildung. Mit ruhiger Stimme sprach sie vom Regenbogen – nicht nur als biblisches Zeichen, sondern auch als Symbol für Vielfalt, für das Bunte, das Köln so besonders macht.

Fotos: Attila "Warumduscher" Radnai

Und ich dachte: Woher nimmt ein Mensch diese Kraft?

Yvonne Contier kenne ich schon seit vielen Jahren. Wir waren mal Kollegen – und aus der Kollegschaft wurde Freundschaft. Dann kam das Leben dazwischen: