Sonntag, 6. Juli 2014

Samsung NX30 im Test - Teil 3 - Nachtfotografie


Inhaltsverzeichnis des Tests
Teil 1 - Vorschau
Teil 2 - Unboxing und Installation
Teil 3 - Nachtfotografie
Teil 4 - ISO-Test
Teil 5 - Das ist alles nur ge-Cloud
Teil 6 - Lightroom - Beifall für die Beigabe
Teil 7 - Objektiv(e) gesehen
Teil 8 - Fazit: hochbegabte kleine DSLR-Schwester


Nach der Inbetriebnahme der Samsung NX30 folgte auch der erste Einsatz.
Zuerst kommen Bilder, die als JPEG geschossen worden und dann später noch Bilder mit RAW als Basis. Am Ende kommt ein HDR-Versuch. (Update: ein ISO-Test wurde in einem eigenen Blogpost online gestellt).


Ich ging dazu abends nach der Arbeit in Köln auf Fototour.
Ausgerüstet war ich mit der Kamera, dem 18-55mm Objektiv, einem Gorillapod Hybrid Stativ und einem Einbeinstativ. Letzteres ist für Nachtfotografie nicht optimal, aber es ist eben viel mobiler als mein großes Videostativ.



Out of Camera oder Finishing?


Die Bilder, die ich hier einstelle, sind alle schon in Lightroom bearbeitet. Das müsste nicht unbedingt sein, da die NX30 schon so gute Bilder macht (out of camera). Aber in der Nachbearbeitung kann man eben doch noch ein paar gute Korrekturen vornehmen.

Natürlich sind die Nachtbelichtungen mit langer Belichtungseit (5-6 sec), niedrigem ISO-Wert (100 - 400) und auf einem Stativ entstanden. Meist habe ich mit Zeitenpriorität gearbeitet, so dass die Kamera die Blende selber eingestellt hat. Die konkreten Aufnahmewerte können Fotofreaks aus den Dateinamen der Bilddateien ableiten. Dort habe ich Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert und Brennweite mit aufgenommen.

Am besten gelingen die, wenn man mit dem RAW-Modus die maximale Qualtität wählt. Dann kommt die volle (LowLight)Power des 20,3 Megapixel APS-C CMOS-Sensors zur Geltung. Leider hatte ich meine Kamera tagsüber durch mehrere Kollegenhände wandern lassen, damit die sich das Ding mal anschauen können. Einer von denen hatte dann aber von RAW auf JPEG umgestellt und ich hatte es nicht bemerkt. So sind die ersten Bilder aller "nur" als JPEG auf die Kamera gekommen. Dafür finde ich das Ergebnis trotzdem ganz gut.


Der Vorher-Nachher-Effekt


Hier zum Einstieg ein Beispiel mit Vorher-Nachher zu Lightroom.
Das Originalbild der Samsung ist wegen des Gorillapods leider etwas schief. Der lässt sich echt nicht so leicht arretieren. Seine Stärke ist die Mobilität.

1. Das Original:
Gorillapod


2. Die Dunkelkammer-Version
Die bearbeitete Version ist begradigt (Upright-Funktion), von Linsenflecken befreit und farblich etwas angepasst.

  
Ein Autor veröffentlich auch nicht seine Notizen, sondern geht vor Veröffentlichung noch einmal über den Text. So bekommt man bei Fotografen, die Lightroom einsetzen, auch nur selten das Ursprungsbild zu sehen, sondern die Version, die das ausdrückt, was er sich bei der Aufnahme gedacht hat. Also kommen im Folgenden die bearbeiteten Versionen. Aber sie lassen dennoch Rückschlüsse auf die Qualität der NX30 zu. Wo keine Dynamik, Schärfe, Rauscharmut, Lichtempfindlichkeit vorhanden ist, kann auch Lightroom dieses nicht mehr irgendwoher hervorzaubern.


Das Dompanorama
Gorillapod. Hier hätte der RAW-Modus vermutlich viel feinere Zeichnungen beim Dom erlaubt. Der ändert aber nichts daran, dass jedem Kölner bei diesem Anblick "dat Hätz" höher schlägt.


Der Rheinauhafen mit den Kranhäusern
Aufnahme mit Einbeinstativ auf schwingender Severinsbrücke.



Das Altstadt-Panorama
Einbein-Stativ - zum Ende der "blauen Stunde"


Blick von der Severinsbrücke aus in Richtung Altstadt
Einbeinstativ




Ab hier wird es wieder spannender. Denn zwei Tage später war ich nochmal unterwegs und hatte diesmal den RAW-Modus an. Man merkt in der Großansicht einen deutlichen Schärfegewinn.

Wer mag, kann ich hierzu auch die RAW-Datei im Original herunterladen (21 MB).
Ich bin nach 2 Tagen Rumprobieren noch lange kein Lightroom-Profi und mache vermutlich die klassischen Anfängerfehler, die Bearbeitung zu deutlich sichtbar durchzuführen. Aber im Vorher-Nachher-Vergleich gewinnt die Nachher-Version immer noch.



Ein Selfie des Warumduschers auf der Domplatte:



Dom vom Roncalliplatz aus:




Nachdem ich meine Kamera schon eingepackt hatte (zur großen Freude der besten Ehefrau von allen, deren Geduld ich an diesem Abends arg strapazierte; Danke mein Schatz!), erblickte ich farbige Laserstrahlen im Nachthimmel über Köln. Diese gehörten zu einer Lichtinstallation im Rahmen des Christopher Street Day, der an diesem Wochenende in Köln statt fand.

Um diese vernünftig einzufangen, habe ich dann mal mit der Belichtungsreihe experimentiert. Dazu wurde das gleiche Motiv 3x belichtet und dann nachträglich zu einem HDR-Bild (high dynamic range) zusammengerechnet. In dieser Hinsicht habe ich bislang kaum Erfahrung und nutzte die Software auch zum ersten Mal. Das Thema HDR ist komplex und bedarf längerer Einarbeitung (hatte z.B. erst einen Tag später gefunden, wo man die Belichtungsstufen im Kamera-Menü feiner bzw. hierfür weiter justieren kann). Aber das Bild zeigt doch ganz gut, wie der Sensor der NX30 solche Details einzufangen vermag:





Ich habe jetzt keine Laborqualitätstests gemacht, keine Pixelbeschau im Detail vorgenommen, sondern einfach die Bilder für sich sprechen lassen.

Mir gefällt die Qualität sehr gut. Sie fängt auch bei wenig Licht Details ein, die meine FZ150 mit ihrem Kompaktkamera-Sensor schon lange nicht mehr sieht.

Man darf die Bilder natürlich nicht mit denen einer Vollformat DSLR vergleichen. Die ist im vergleichbaren Setup 3x so schwer und und 5x so teuer. Wenn man den Vergleich doch anstellen will, sollte man daran denken, dass ich eine schön kompakte Kamera und ein 30cm Plastik-Stativ benutzt hatte. Fand das sehr praktisch und auch das Handling der NX30 hierbei ist angenehm. Vor allem erlaubt der brilliante Monitor eine tolle Betrachtung der Bilder noch vor Ort.

Beim Shooting der RAW-Bilder hatte ich das Problem, dass ich vergessen hatte, nach Shooting Nr. 1 die Kamera zu laden. Mit 8% Restkapazität warnte sie ständig vor dem baldigen Ausschalten. Dank Powerbank (Astro von Anker) konnte ich die Kamera aber auch ohne Ersatzbatterie weiter betreiben und sogar ihren Akku wieder zu 40% aufladen.

 Soviel zu den ersten Eindrücken bei der Nachtfotografie mit der Samsung NX30.

Wie gefallen Dir die Bilder?

Weiter geht es hier:
Teil 4 - ISO-Test

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